Der Bau

Die Plakatarbeit setzt sich aus aus vier s/w Fotografien zusammen. Die Fotografien zeigen das dahinterliegende Gelände des Containerbaus an dem sie affichiert wurden.
Sie lassen den Betrachter durch das Gebäude blicken:

An der nach Norden ausgerichteten oberen Ecke an der Ostseite des Containers lassen sich hervortretende Metallstrukturen aus quer- und längs- Formrohren auch als verschlossene Fensteröffnungen lesen.
Die Affichierung der plakatgrossen Fotos in dieser Struktur an den Ost und West -Seiten des Baukörpers öffnet so gesehen den Container in das jeweilig „dahinter“ liegende Gelände des Gebäudes. Dem Blick des Betrachters eröffnet sich -durch die Setzung der Fotografien in die wie Bilderrahmen anmutenden Metallstruktur- auch der Blick durch das Gebäude.

Zugleich ist die Plakatierung der Sicht nicht im Widerspruch zur Freilegung der selben.
Bislang war diese ohnehin verschlossen. Der die Welt s/w sehende Betrachter könnte annehmen, dass er durch ein Fensterband auf die Rückseite blickt.

Die auf vier Bildern nebeneinander in der Metallstruktur des Gebäudes affichierte Fotoserie zieht sich zu einer Bildfläche zusammen und bedient sich grafischer und textlicher Elemente eines Raumplanes, womit die Künstlerin auf die stetig wachsenden Baumassnahmen und Gebäude im Umland anspielt.
„fünf vor zwölf im viertel vor zwei“ – der Text in einer Art Planfenster der Fotos ist also auch kritisch und mehrdeutig zu verstehen.

Mit der sanften Verschiebung des fotografischen Blicks durch den Standort der Kamera -frontal zum Bild im Hinterland des Gebäudes, und durch das selbe hindurch- ist auch wie ein sichtlich leichter Standortwechsel „von Fensterausblick zu Fensterausblick“ und damit ist auch die Bewegung der Beobachterin in der gesamten Bildfläche sichtbar.
Sie fängt den Moment ein und setzt schlussendlich das „eingefrorene Bild“ am exponierten Eckpunkt der oberen Kante entlang des Baus vierfach fest – so wie dies durch die Erinnerung an einen Ort oder ein Ereignis immer wieder, mit einem leicht wechselnden Blick, geschehen kann.