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Eine sprachliche Betrachtung der Kunstsammlung Graz

Beobachtet man die Wahl der Titel bildender Künstler seit den Anfängen der Sammlung im frühen 20. Jhdt. kann man deutlich Strömungen, Moden und soziale Gegebenheiten ablesen. Beispielsweise werden ab den 1980er Jahren Medieneinflüsse zunehmend ablesbar, Fremdsprachen wechseln einander in den unterschiedlichen Jahrzehnten ab. … Jene Titel, die eine eigene kreative Schöpfung sind – ohne “das Werk” direkt beschreiben zu wollen – nehmen bis heute deutlich zu. Immer weniger ist der Name eines Werkes ein Synonym dessen.

Die daraus entstandene Edition beinhaltet zu den archivarischen Listen mit den tausenden Titeln der Sammlung zwei Texte, so gesehen gebaut aus dem “Spachmaterial” der Werktitel dieser Sammlung.

Beide Texte sind auf die Seiten A und B einer 10 Inch Lackplatte in limitierter Auflage eingesprochen. Im Rahmen der Ausstellung 72km+ im KM-H Künstlerhaus Graz (2016/17) wurde das beispielsweise auch als räumliche Installation mit mehreren unsichtbaren Wand-Speakern gezeigt, die den Eindruck erwecken, als würde sich die Sprecherstimme im Raum bewegen…

Die daraus entstandene Edition in der Auflage von 50 Stück ist eine sprachliche Betrachtung der Kunstsammlung Graz in den Räumen des leeren Archivs bei der Bilder und Plastiken im Kopf des Lesers ( Edition in Buchform: unter ein Bild) und Hörers (Edition auf Schallplatte: fiktiver Archivar) entstehen.

Von Werken der Sammlung sind keine Abbildungen in der Edition zu sehen. Beide Editionen – Schallplatte und Künstlerbuch – sind mit einem Schuber im Format 30 x 30 cm.

Die Namensgebung “unter ein Bild” der Edition bezieht sich auf ein Bildgedicht von Paul Celan aus der Sammlung. Celan schrieb das Gedicht zu einem Werk Vincent van Goghs zudem wiederum unzählige Gedichte unterschiedlicher Personen entstanden sind.

Die Edition versteht sich als Prototyp für eine Sprachanalyse künstlerischer Arbeit.